Natürliche Hilfe bei Insektenstichen

Viele von uns wünschen sich Hilfe aus der Natur statt chemischer Wirkstoffe, wenn es nach einem Insektenstich juckt, anschwillt und rot wird. Auch zur vorbeugenden Abwehr der Plagegeister findet man natürliche Hilfe. Denn Insektenstichschutz-Mittel (Repellentien) werden im Sommer häufig und großflächig aufgetragen. Darum sollten diese auch für Kinder unschädlich und gut verträglich sein.

ERSTE HILFE NACH EINEM STICH

Wichtig
Nicht kratzen! Denn so ermöglicht man das Eindringen von Krankheitserregern, das kann bis zur Blutvergiftung führen.

Jucken ist neben Rötung und Schwellung eine natürliche Reaktion des Körpers auf den Speichel oder das Gift des Insekts durch Freisetzung von Histamin. Gegen das Jucken hilft Kratzen nur kurzfristig. Denn schon wenige Sekunden später kehrt der Juckreiz meist noch stärker als zuvor zurück.

Beschwerden lassen sich gut mit sofortiger Kühlung lindern. Hier eignet sich ein Coolpack aus der Apotheke, Eis (in ein Tuch gewickelt) aber auch eine Scheibe Gurke tut es zur Not.

Unterstützend kann hierbei Lavendelöl helfen. Dieses besitzt eine starke anti-mikrobielle Wirkung und hält so die Einstichstelle keimarm. Einen Tropfen pur auf den Stich geben.
Auch Gewürznelkenöl eignet sich durch seine lokalanästhetischen (betäubenden), entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkungen. Gewürznelkenöl sollte verdünnt (am besten eine 10 %ige Verdünnung) angewendet werden, da es pur die Haut reizen kann.

Last but not least hilft auch Pfefferminzöl mit seinem kühlenden Menthol. Dieses sollte ebenfalls verdünnt und auf keinen Fall bei Kleinkindern verwendet werden.

Hat man wie z.B. beim Wandern gerade kein Coolpack oder ätherisches Öl zur Hand, hilft in der freien Natur ein frisch gepflücktes Blatt Spitzwegerich oder Breitwegerich. Das Blatt etwas zerdrücken, dass Pflanzensaft ausritt und auf die betroffene Stelle legen. Im Volksmund nennt man das auch Indianerpflaster. Super geeignet auch für kleine tapfere Häuptlinge. Auch eine frisch angeschnittene Zwiebel wirkt Wunder. Sie kühlt und lindert die Entzündung.

Ein uraltes Hausmittel ist Arnikatinktur. Sie kühlt durch den enthaltenen Alkohol, reduziert den Juckreiz und mildert die Entzündungsreaktion. Personen mit Allergien auf Korbblütler sollten sie allerdings nicht anwenden.

Bei Schwellungen, starkem Juckreiz und leichter Entzündung helfen Wickel mit Essig oder essigsaurer Tonerde.

Im äußersten Notfall kann man auch etwas eigene Spucke auf dem Stich verteilen. Diese enthält eine schmerzlindernde Substanz.

Hitze wirkt zuverlässig: Man erwärmt eine Münze oder einen Metalllöffel z.B. mit heißem Wasser oder mit einem Feuerzeug auf etwa 50 Grad (Vorsicht, nicht zu heiß!). Bei dieser Temperatur kann man das Metall gerade noch anfassen. Legt man dieses dann ein paar Sekunden auf die betroffene Stelle, werden die Juckreiz auslösenden Substanzen aus dem Insekten-Gift oder Speichel teilweise zerstört. Das sollte möglichst sofort nach dem Stich oder Biss erfolgen. In der Apotheke gibt es auch spezielle, mobile Geräte hierfür, die man bequem in der Handtasche oder im Rucksack verstauen kann.

Hausmittel reichen in vielen Fällen als Behandlung der unangenehmen Symp-tome aus. Bei einer bekannten Insektengiftallergie, bei starker allergischer Reaktion oder bei stärker entzündeten Insektenstichen sollte man schnellstmöglich zum Arzt gehen. Das gilt besonders bei Insektenstichen in Mund und Rachen!

 

Der Artikel Natürliche Hilfe bei Insektenstichen ist erstmals auf APOgesund.at erschienen.